PSA-Test

Prostatakrebs

Über Früherkennung von Prostatakrebs wird in der Öffentlichkeit viel und widersprüchlich diskutiert. Wenn Sie gerade überlegen, ob Sie einen PSA-Test (Prostata-spezifisches Antigen) oder eine Tastuntersuchung machen lassen sollen, kann diese Diskussion ganz schön verwirrend sein. Damit Sie sich selbst eine Meinung bilden können, haben wir in diesem Flyer  das aktuelle Wissen über die Untersuchungen zur Früherkennung bei Prostatakrebs zusammengestellt. Grundlage für die hier angegebenen Informationen ist die Interdisziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms (erstellt im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. und gefördert durch die Deutsche Krebshilfe e.V.).

Prostatakrebs-Häufigkeit

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern aber nicht die häufigste Todesursache! Pro Jahr wird bei 60.000 Männern diese Diagnose gestellt. Das ist rund ein Viertel der Krebserkrankungen bei Männern. Prostatakrebs wächst in der Regel langsam und führt bei vielen Betroffenen nicht zum Tod. Die mit Abstand häufigste Todesursache bei Männern sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt/Schlaganfall).

Risikofaktoren

Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter: Bei unter 40-jährigen kommt er fast nicht vor, das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 69 Jahren. Wenn bei erstgradigen Verwandten (Vater, Bruder) Prostatakrebs festgestellt wurde, steigt auch ihr eigenes Krebsrisiko.

Untersuchungen zur Früherkennung

Angeboten werden eine rektale Tastuntersuchung (als Kassenleistung) und ein Bluttest (PSA-Test als Selbstzahler-Leistung). Dieser Test weist im Blut das prostataspezifische Antigen (PSA) nach. Ein erhöhter PSA-Wert kann auf Krebs hindeuten, aber auch andere Ursachen haben: Bei drei von vier Männern mit erhöhtem PSA-Wert wird in der anschließenden Gewebeprobe kein Krebs gefunden. Bevor Sie sich entscheiden, an einer Früherkennungsuntersuchung auf Prostatakrebs teilzunehmen, sollten Sie den Nutzen einer Untersuchung gegen die Risiken abwägen: Früherkennung kann vermutlich Todesfälle durch Prostatakrebs verhindern. Gleichzeitig werden häufig Tumoren entdeckt, die ohne einen Test nicht auffällig geworden wären und keiner Behandlung bedurft hätten.

Wenn Sie sich für die Früherkennung entscheiden, empfiehlt die Leitlinie einen PSA-Test in Verbindung mit einer Tastuntersuchung ab 40 Jahren.

Krebsvorsorge der gesetzlichen Krankenversicherung

Männer ab 45 Jahren haben im Rahmen des gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramms einmal im Jahr Anspruch auf eine Tastuntersuchung der Prostata. Der PSA-Test ist eine Blutuntersuchung, die nicht zum Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenkasse gehört. Nur bei Patienten mit nachgewiesenem Prostatakrebs wird der Test im Rahmen der Nachsorge als Kassenleistung übernommen.

Tastuntersuchung der Prostata

Zum Nutzen der Tastuntersuchung liegen nur unzureichende Daten vor. Sie wurde in den 70er Jahren ohne Nutzennachweis als Kassenleistung eingeführt, weil sie einfach und unaufwändig durchzuführen ist. Das größte Problem dabei: Mit der Tastuntersuchung wird nur etwa jeder dritte Tumor wirklich erkannt. Bei Männern, die zusätzlich an einer gutartigen Vergrößerung der Prostata leiden, sind es noch weniger. Beurteilt wird die Prostata hinsichtlich Größe, Form, Abgrenzbarkeit, Druckschmerz, Beschaffenheit, Knoten und Verhärtungen, Flüssigkeitsbewegung. In mehreren vergleichenden Studien von guter bis sehr guter Qualität ist nachgewiesen worden, dass durch eine Tastuntersuchung in Verbindung mit einem PSA-Test mehr Prostatakarzinome erkannt werden können als durch eine Tastuntersuchung alleine.

PSA-Test

Als Folge des PSA-Tests werden immer mehr Tumoren in einem Stadium entdeckt, in dem eine Heilung möglich ist. Andererseits werden so auch Tumoren entdeckt, die ohne die Früherkennung nicht auffällig geworden wären und keiner Behandlung bedurft hätten. Ein erhöhter PSA-Wert deutet auf eine Veränderung der Prostata hin. Eine mögliche, aber nicht die einzige Ursache hierfür ist eine Krebserkrankung der Prostata. 

Ein einmalig gemessener PSA-Wert sagt wenig darüber aus, ob ein Tumor vorliegen kann oder nicht. Viel wichtiger ist, wie sich der PSA-Wert im Verlauf der Zeit entwickelt. Wenn er in kurzer Zeit sprunghaft ansteigt, kann das auf Krebs hindeuten. Ein erstmalig gemessener Wert von weniger als 2 ng/ml gilt als so unbedenklich, dass eine Kontrolle alle zwei Jahre ausreicht. Für Werte zwischen 2 und 4 ng/ml empfiehlt die ärztliche Leitlinie eine jährliche Kontrolle.

Liegt der gemessene Wert über 4 ng/ml kann der Quotient zwischen freiem und gebundenem PSA analysiert werden, der die Wahrscheinlichkeit für ein Prostatakarzinom besser vorhersagen kann. Wurde ein erhöhter PSA-Wert über 4 ng/ml durch eine Kontrolluntersuchung bestätigt oder es zeigt sich in Routinekontrollen ein sprunghafter Anstieg von PSA-Werten, sollten Folgeuntersuchungen beim Facharzt für Urologie erfolgen (rektaler Ultraschall der Prostata sowie Stanz-Biopsie der Prostata zur Gewebeentnahme). Im Einzelfall können spezielle radiologische Untersuchungen wie z.Bsp. ein MRT der Prostata sinnvoll sein.

Kosten der Laboranalyse

PSA gesamt 17,49.- €

PSA frei 17,49.- €

Zusammen gefasst